Appell für weniger Bürokratie und mehr Verlässlichkeit
Die Mitglieder des Arbeitskreises Automotive der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg formulierten bei ihrer Jahresendsitzung am 29. November einen eindringlichen Appell an die Politik: „Wirtschaftskraft stärken statt lähmen“. In einer von Herausforderungen geprägten wirtschaftlichen und politischen Lage forderten sie Maßnahmen zur Verringerung von Bürokratie, die laut vielen Teilnehmern das größte Hindernis für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit darstellt.
Ein regionaler Zulieferer brachte es auf den Punkt: „Wir benötigen weniger Bürokratie und mehr Verlässlichkeit, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.“ Die Verzögerung notwendiger Reformen durch politische Konflikte wurde mehrfach kritisiert, da dies die Wirtschaft zunehmend schwäche.
Dr. Susanne Gewinnus, Referatsleiterin Industrie- und Forschungspolitik beim DIHK analysierte die Auswirkungen der Regierungswechsel in Deutschland und den USA und betonte die Dringlichkeit eines strukturellen Wandels, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie langfristig zu sichern. Die Teilnehmer stimmten überein, dass eine klare Strategie erforderlich sei, um die Branche zukunftsfähig zu machen.
Prof. Dr.-Ing. Alexander Schönmann von der Technischen Hochschule Ingolstadt lieferte mit seinem Vortrag zum „Giga-Casting-Dilemma“ wertvolle Anregungen. Er erläuterte, wie sich Wertschöpfungsketten in der Automobilbranche bis 2035 verändern könnten, und machte deutlich, dass der Übergang zu neuen Technologien nicht ohne Herausforderungen verlaufen werde. „Die Veränderungen in der Produktion werden massiv sein“, so Schönmann. Die Teilnehmer nutzten die vorgestellten Szenarien als Grundlage für intensive Diskussionen und sahen darin eine Chance, die notwendigen Anpassungen frühzeitig anzugehen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung bildeten aktuelle Projekte des Automotive-Netzwerk „AuToS SW-BW“. Als zentrale Initiative der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg fördert das Netzwerk die nachhaltige Transformation der Automobilbranche in Baden-Württemberg. Der Arbeitskreis unterstützt diese Arbeit, indem er den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen intensiviert.
„Die Herausforderungen der Branche sind groß, doch durch den vertrauensvollen Austausch und die enge Zusammenarbeit im Arbeitskreis können wir nachhaltige Lösungen entwickeln. Nur so können wir die Region als führenden Automobilstandort stärken“, erklärte Maximilian Keller, Koordinator des Arbeitskreises Automotive.